Guest User
October 3, 2021
Ein Hotel in einem Schloss, keinesfalls ein Schlosshotel. Lage: Das Hotel liegt verkehrsgünstig an einer zentralen Verbindungsstraße und doch ruhig und idyllisch. Parkplätze sind ausreichend vorhanden, jedoch handelt es sich eher um unbefestigtes Wiesengelände. Hotel: Die Zimmer liegen in mehreren Etagen, die oberen Stockwerke scheinen aufgrund des hohen Bewuchses etwas begünstigst zu sein. Im ersten Stock liegt der Rezeptionsbereich und die Frühstücksräume. Dieser Bereich ist in einem gelungenen Stilmix zwischen historisch und modern gehalten. Die Möblierung ist etwas fragwürdig, so sitzt man z. B. im Frühstückraum ähnlich wie früher in der Schule, anstatt auf den Lehrer blickt man aufs Buffet und die wunderschöne Bar wird als Ablage für herrenlöse Bücher und allerlei Krimskrams missbraucht und hat wahrscheinlich schon lange keine Drinks mehr gesehen. Unser Turm-Zimmer im 3 Stock war als Whirlpool-Zimmer mit Sauna deklariert, es befand sich jedoch lediglich eine Whirlwanne und eine Infrarot-Wärmekabine im Zimmer. Die neue Ausstattung wirkte wahllos im Zimmer verteilt. Anstatt die Whirlwanne schön in den Turm zu integrieren, stand diese einfach mitten im Raum, die Wärmekabine war so eingebaut, dass man einen erstklassigen Blick auf die Toilette hatte und der Waschplatz im Zimmer war sicher noch aus DDR Zeiten. Der Spiegel hatte wahrscheinlich schon so viel gesehen, dass er deshalb teilweise blind wurde. Das Zimmer wurde nicht regelmäßig gereinigt, was man auf Corona abwälzte. Die Whirlwanne funktionierte zwar, hinterließ aber einen beißenden Geruch, nachdem man die Luft-Sprudler einschaltete, was uns zu einem sofortigem Verlassen der Wanne veranlasste. Der letzte Reinigungsprozess scheint auch schon länger zurückzuliegen, was nach dem Einschalten der Whirl-Funktion auch an Rückständen und Verfärbungen im Wasser sichtbar wurde. Die Abschlusstüren der einzelnen Stockwerke zum Treppenhaus waren verkeilt oder manipuliert, so dass eine automatische Schließung im Brandfall nicht möglich ist. Verpflegung: Das Frühstück ist langweilig und lieblos hergerichtet. Die einzige Abwechslung bestand darin, dass am 3. Tag das Rührei an einer anderen Stelle zu finden war. Einzig die Käseauswahl war etwas ansprechender ausgelegt. Das Restaurant im Keller bot gut Hausmannskost in einem schönen und antiken Ambiente und ist durchaus einen Besuch wert. Das Personal im Restaurant ist bemüht und freundlich und macht kleine Missgeschicke sofort durch eine Gegenleistung wett. Gesamturteil: Im Vorfeld habe ich Bewertungen über schlechtes W-Lan und einen fehlenden Aufzug gelesen. Das dürften aber kaum die Probleme sein, die man hier ansprechen sollte. Die Rezeption ist praktisch nie besetzt. Das Personal trägt keine einheitliche Kleidung, keine Namensschilder, stellt sich nicht vor und ist auch nicht auf andere Art und Weise erkennbar. Es kommt irgendwann mal jemand, wortlos und ohne Wertschätzung wird beim dann bedient und schließlich geht das Personal wieder weiter.
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